Erste von den insgesamt elf Stationen schweizweit war am Montag Nachmittag das Hochalpine Institut in Ftan (HIF). Aita Pult, selbst von 1997 bis 2003 am Institut Schülerin, Tim Enderlin, ebenso Ehemaliger vom HIF und Chasper Sarott, aus Sent stellten den Schülerinnen und Schülern in Ftan die Arbeit des EDA und die eines Botschafters vor. Der vierte Bündner, Daniel Cavegn, stecke jedoch noch zwischen dem Sudan und Ftan fest, entschuldigte Pult den fehlenden Kollegen aus Chur.
«Wer ist aktuell Präsident des Bundesrates? » fragte Sarott, der seit 2017 in Warschau in Polen basiert ist, die Schüler. «Wer ist Aussenminister?» Die richtigen Antworten brauchten einen Moment. Aita Pult drehte den Spiess dann um. «Wer zuerst eine Frage stellt, bekommt eine Belohnung», animierte sie die jungen Anwesenden. 5800 Mitarbeitende hat das EDA in 166 Amtsvertretungen, zu denen auch die Botschaften zählen. Von Tim Enderlin, er machte vor 33 Jahren seinen Abschluss in Ftan, wollte ein Schüler wissen, was es mit der diplomatischen Immunität auf sich habe. «Viele denken natürlich wir könnten uns als Botschafter alles erlauben», so Enderlin. «Das WienerÜbereinkommen regelt den Rahmendafür aber ganz klar.» So seien Diplomaten beispielsweise von der Steuer in dem jeweiligen Gastland befreit. Ebenso ist es kaum bis gar nicht möglich sie vor Gericht zu stellen. «Die Aufgabe muss ohne Druck des Empfangstaates durchgeführt werden können», erklärte Enderlin weiter. Verkehrsbussen müssten er und seine Kolleginnen dann aber schon zahlen, fügt er mit einem Schmunzeln hinzu, was allerdings zu etwas Enttäuschung bei den Schülern führte.
Abschliessend wollte Beat Sommer, Direktor vom HIF wissen, was die Engadiner in die Welt hinauszog. «Bei mir was es klar die Zeit am HIF», antwortete Pult als Erste. «Mitschülerinnen und Schüler aus Russland, China und Deutschland waren da prägend.» Bei Chasper Sarott hingegen war unter anderem das Auslandstudium in Berlin mitverantwortlich. Und Enderlin schnupperte auch am HIF zum ersten Mal «internationale Luft». Als Botschafter müsse die eigene Meinung oftmals im Hintergrund bleiben, wie zum Beispiel beim Thema Rüstung, so Enderlin. Dann gehe es um die Meinung des Bundes und um die Vertretung dieser Haltung. «Im Ausland werdet ihr automatisch alle zum Botschafter», sagte Enderlin.
Engadiner Post / Mayk Wendt
(20.08.2019)